Abschnittsübersicht

  • ARS eignen sich sehr gut als „Aufwecker“ während einer Präsenzlehrveranstaltung, besonders bei hohen Teilnehmer*innenzahlen. Denn, je größer die Gruppe, desto schwieriger sind grundsätzlich interaktive Lehrmethoden umsetzbar. Hier schaffen ARS Abhilfe.

    ARS sind (meist) webbasierte Anwendungen, die ausgehend vom Computer/Laptop, der mit dem Beamer im Kursraum/Hörsaal verbunden ist, von der LP gesteuert werden. Die TN können Rückmeldungen abgeben oder von der LP gestellte Fragen live beantworten. Manche Hörsäle sind mit Klickern für die TN ausgestattet, zum Großteil verwenden die TN zum Abstimmen aber ihre eigenen mobilen Endgeräte wie Smartphone bzw. Tablet oder den mitgebrachten Laptop. Die Online-Tools bieten Ergebnisse in Echtzeit und sorgen für ein Partizipationsniveau, das ohne ARS im Hörsaal nur schwer erreicht werden würde.

    Die Anwendung von ARS kann, grob unterteilt, auf zwei Arten erfolgen: Einerseits kann Feedback zum Verlauf der Lehrveranstaltung eingeholt werden, andererseits können inhaltliche Fragen gestellt werden.

    Feedback einholen

    Feedback erreicht man beispielsweise durch die Frage, ob den TN das Tempo zu schnell oder zu langsam ist bzw. ob es Verständnisprobleme gibt. Die TN können darüber am Smartphone, Tablet oder Laptop laufend abstimmen und je nach Tool auch ihre offenen Fragen mit der Lehrperson teilen. Zu dieser Verwendung und weiteren verwandten Möglichkeiten gibt es unter dem Titel „Backchannel einsetzen“ einen eigenen Use Case.

    Fragen stellen

    Die zweite Möglichkeit, die im Fokus dieses Use Cases steht, ist die Aktivierung der TN während der Lehrveranstaltung durch inhaltliche Fragen über ARS. Dafür können – je nach Tool – offene und geschlossene Fragen eingesetzt werden, beispielsweise Multiple Choice, Zuordnungsaufgaben oder Freitextaufgaben. Für eine schnelle (formative) Wissensüberprüfung eignen sich geschlossene Fragen mit einer oder mehreren richtigen Antwortmöglichkeiten, deren Ergebnisse man sofort über die Beamer-Projektion anzeigen kann. Möchte man Gedanken oder Meinungen der TN erfragen, muss man mehr Zeit einplanen (entweder um die Antworten während der Einheit mit den TN zu besprechen oder um sie nach der Einheit selbst durchzugehen). Der Einsatz eines ARS während des Vortrages erfüllt dabei unterschiedliche Zwecke. Einerseits werden die TN zur Mitarbeit angeregt, wobei die Hemmschwelle der TN durch die Anonymität des Tools stark sinkt. Andererseits bekommt die LP eine Rückmeldung über den Kenntnisstand der TN und kann den Vortrag bzw. Lehrinhalt entsprechend anpassen. Die Ergebnisse der Fragen können wiederum live angezeigt und diskutiert werden.

    Wie häufig und wie viele Fragen angewendet werden, bleibt der LP überlassen. Es bietet sich an, zu Beginn der Einheit die Inhalte vom letzten Mal zu wiederholen, am Ende die aktuellen Inhalte abzufragen oder sogar nach einzelnen Kapiteln das Verständnis der TN zu überprüfen.

    Die Qualität der Fragen ist äußerst wichtig und der Aufwand für die Erstellung ist nicht zu unterschätzen. Bei Single- oder Multiple-Choice-Fragen sind beispielsweise plausible falsche Antwortmöglichkeiten (Distraktoren) essentiell. Sind die Fragen zu einfach, stellen sie keine realistische Abbildung des Wissens der TN dar. Im besten Fall ähnelt der Schwierigkeitsgrad den Prüfungsfragen. Genaue Informationen zur Fragenerstellung bietet beispielsweise ein „Hochschulübergreifender Leitfaden für den kreativen Teil bei der Erstellung anwendungsorientierter Prüfungsfragen“ des Vereins Forum Neue Medien in der Lehre Austria.