Abschnittsübersicht

  • Gemeinsame Texterstellung

    Beim kollaborativen Schreiben werden Texte von mehreren TN erstellt. Geeignete Software, v.a. Online-Plattformen, machen das gemeinsame Schreiben einfach: Die TN können über ihre eigenen Geräte (oder Geräte in einem Computerraum der Hochschule) zugreifen, Ausbessern und Umformulieren funktionieren problemlos und alle Änderungen sind sofort für alle sichtbar. Die TN werden dazu in Gruppen eingeteilt und arbeiten an ihrem Arbeitsauftrag gemeinsam in einem Dokument. Das kollaborative Schreiben kann, je nach Projekt und Aufgabenstellung, mit einer Zeitbeschränkung „live“ in der Präsenzeinheit durchgeführt werden (synchron) oder von zu Hause aus über Tage und Wochen hinweg erfolgen (asynchron). Arbeitet die Hochschule mit Office365, können die TN dort gemeinsam über OneDrive an einem Text oder einer Präsentation arbeiten. Alternativ gibt es andere Anbieter*innen, die einen ähnlichen Funktionsumfang ermöglichen (siehe Mögliche Tools).

    Durch das gemeinsame Schreiben an einer Inhaltszusammenfassung, einem Präsentationstext oder einem wissenschaftlichen Text können die TN ihre individuellen Kompetenzen einbringen, eventuelle Schwächen werden von anderen ausgeglichen. Die kollaborative Texterstellung nimmt tendenziell mehr Zeit in Anspruch als individuelles Schreiben, der fertige Text ist danach aber zumeist gehaltvoller und qualitativ hochwertiger.

    Gemeinsame Textüberarbeitung

    Bei dieser Methode geschieht der Überarbeitungsprozess eines Textes kollaborativ, indem Feedback zu einem bereits bestehenden Text gegeben wird. Kollaborative Texteditoren wie ZUMpad, Office365 oder GoogleDocs ermöglichen eine gemeinsame Textüberarbeitung schnell und einfach. Die TN und auch die Lehrperson können Textstellen markieren und mit Kommentaren versehen. Der Vorteil dieser E-Learning-Methode liegt darin, dass der Originaltext im Gegensatz zur Korrektur mit Stift und Papier unversehrt bleibt. Das Feedback befindet sich in separaten Kommentarfeldern und kann – je nach verwendetem Tool – ein- und ausgeblendet werden, außerdem können vorhergehende Versionen eingesehen und Änderungen rückgängig gemacht werden.

    Die TN können synchron einen Text überarbeiten oder asynchron, beispielsweise bis zur nächsten Einheit, ihre Kommentare abgeben. Der Inhalt des Feedbacks sollte von der Lehrperson festgelegt werden, beispielsweise mit einem Kriterienkatalog, der auf sprachliche, strukturelle, formale und/oder inhaltliche Aspekte eingeht. Besonders bietet sich an, den Text auf Leerstellen zu kontrollieren: Wo sind mehr Informationen nötig, welche Stellen sind für Leser*innen unverständlich?

    Am Ende der kollaborativen Feedbackschleife überarbeitet der*die Autor*in den Text anhand der Kommentare und entscheidet dabei selbst, welche Vorschläge er*sie übernimmt und welche nicht.

    Gemeinsame Wissenssammlung

    Für gemeinsame Wissenssammlung bietet es sich an, ein Wiki zu verwenden. Wikis sind Webseiten, auf denen mehrere TN gemeinsam Texte schreiben können. Wikis werden vorwiegend als Informationsspeicher genutzt und führen somit dazu, dass sich die TN bei der Arbeit an ihren Texten vertiefend mit den Lehrveranstaltungsinhalten auseinandersetzen. Wikis können auf verschiedene Arten erstellt werden. Am einfachsten und schnellsten geht es, eine einzelne Seite zu einem bestehenden Wiki (wie z.B. Wikipedia) hinzuzufügen. Lernplattformen wie Moodle bieten ebenfalls die Möglichkeit, ein Wiki zu erstellen. Hat man viel Expertise, kann man darüber hinaus ein Wiki auf einem eigenen Server hosten.

    Um einen reibungslosen Ablauf des gemeinsamen Schreibens zu gewährleisten, ist gute Organisation notwendig: Wer ist für welchen Teil zuständig? Bis wann muss was geschrieben sein? Das Schreiben eines Wikis kann synchron und asynchron erfolgen, im Idealfall werden die Texte nach dem gemeinsamen Schreiben auch noch gegenseitig überarbeitet. Dafür gibt es meist einen Diskussionsbereich, wo die Autor*innen die Änderungen besprechen können, sowie die Möglichkeit, vorhergehende Versionen wieder herzustellen. Die Erweiterung und Verbesserung des Wikis sind somit für alle sichtbar. Zur Übung können fremde Texte auf Richtigkeit kontrolliert und überarbeitet werden, beispielsweise auf Wikipedia.