Einsatzmöglichkeiten / Methoden
Abschnittsübersicht
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Die gemeinsame Ressourcensammlung ist ein kollaborativer Arbeitsprozess mit digitalen Medien. Sie dient einerseits der vertiefenden Auseinandersetzung mit den Lerninhalten und andererseits der Übung von wissenschaftlichen Arbeitsprozessen. Eine gemeinsame Ressourcensammlung eignet sich beispielsweise als Vorbereitung auf eine Präsentation, eine (wissenschaftliche) Arbeit (wie Portfolio, Seminararbeit oder Bachelorarbeit) oder zur Ergänzung der LV-Inhalte. Die richtige Recherche und der (kritische) Umgang mit Quellen sind somit eine wichtige Grundlage für viele weitere Bereiche der Hochschulbildung.
Die digitale Verfassung jeglicher Texte erfordert unter anderem die Kompetenz, Ressourcen sammeln zu können. Literatursammlung und -verwertung ohne digitale Tools ist heutzutage umständlich und nahezu unmöglich. Neben der Fähigkeit, mit Suchmaschinen umzugehen, müssen die TN ebenfalls lernen, wie sie ihre Ressourcen sammeln, annotieren, zitieren und teilen können. Für diesen Zweck eignen sich drei Tool-Gruppen besonders gut.Gemeinsame Ressourcensammlung auf virtuellen Pinnwänden
Virtuelle Pinnwände wie beispielsweise Padlet ermöglichen die gemeinsame Ressourcensammlung auf übersichtliche und informelle Art und Weise. Über einen Link kann die virtuelle Pinnwand mit der gesamten Gruppe geteilt werden und alle TN können mit ihren Endgeräten darauf zugreifen. Auf virtuellen Haftnotizen kann eine Gruppe von TN Videos oder Texte zu einem Thema sammeln, indem sie deren Links teilt. Verschiedene Haftnotizen können verschiedene Themen oder Fragen darstellen und die Ressourcensammlung so einfach kategorisieren. Die Sammlung kann über das ganze Semester informell nebenbei geführt oder einer bestimmten Aufgabenstellung zugeordnet werden. So können hilfreiche Online-Toolboxen, thematische Videosammlungen oder Listen relevanter Forschungsberichte erstellt werden.
Gemeinsame Ressourcensammlung mit Online-Texteditoren
Diese Methode eignet sich ebenfalls zur einfachen Ressourcensammlung. Online-Texteditoren ähneln optisch oft klassischen Textverarbeitungsprogrammen, lassen sich aber online und somit gemeinsam bzw. kollaborativ von mehreren Personen bedienen. Methodisch bietet es sich an, die TN nicht nur Quellen über diverse Online-Bibliothekssuchmaschinen suchen zu lassen, sondern sie eine kommentierte Liste anfertigen zu lassen. Dabei wird jede gefundene Ressource korrekt zitiert, verlinkt und ihr Inhalt in 50-100 Wörtern zusammengefasst. Eine Steigerung des Komplexitätsgrades der Aufgabe kann erreicht werden, indem auch kritisch Stellung zu der Ressource genommen werden muss: Sind die Autor*innen voreingenommen? Ist der Text aus einem bestimmten Blickwinkel verfasst? Eine derartige Übung eignet sich als Vorarbeit zu einer (Projekt-)Präsentation oder wissenschaftlichen Arbeit. In Gruppen durchgeführt, können sich die TN über gegebenenfalls im Texteditor vorhandene Chat- und Kommentarfunktionen oder über externe Kommunikationskanäle über ihre gewählten Ressourcen austauschen. Durch das gemeinsame Arbeiten entstehen für die TN gehaltvollere und umfangreichere Ressourcenlisten, während sich der Feedbackaufwand der LP reduziert, da es insgesamt weniger Abgaben als bei Einzelarbeiten gibt.
Gemeinsame Ressourcensammlung mit Literaturverwaltungsprogrammen
Während die oben genannten Methoden mehr zu Übungszwecken dienen, ist die gemeinsame Arbeit mit einem Literaturverwaltungsprogramm wie beispielsweise Zotero oder Citavi sehr nah an der Realität des wissenschaftlichen Arbeitens. Dies sollte mit den TN zumindest im Hinblick auf die Bachelorarbeit geübt werden. Die TN müssen sich dafür eine Software auf ihrem eigenen Laptop/PC installieren oder die Hochschule ermöglicht die Nutzung eines Computerraumes. Mit Hilfe der Software können Sammlungen bzw. Ordner zu einem bestimmten Thema erstellt werden, worauf die TN über einen Link oder durch Anlegen und Verknüpfen eines Benutzer*innenkontos zugreifen können. In den Ordnern werden Quellenangaben zu diversen Ressourcen datenbankartig eingetragen (Autor*innen, Titel, Erscheinungsjahr usw.). Die Programme ermöglichen einen Export der Zitate in verschiedenen Zitierschemata (z.B. APA, MLA, Harvard) oder eine Verknüpfung mit einem Textverarbeitungsprogramm, um dort eine Literaturliste zu erstellen. Während auch bei dieser Methode inhaltlich gehaltvolle Ressourcen gesammelt werden sollen, steht der technische Aspekt der Übung im Vordergrund.