Unabhängig vom gewählten Medientyp steht zu Beginn die Frage, aus
welcher Quelle die TN das Wissen beziehen sollen, das sie in ihren
Medienprodukten verarbeiten. Je nachdem, wie stark die Wissensvermittlung von
der Lehrperson (LP) gesteuert sein soll, können Themen aus der
Lehrveranstaltung von den TN selbst gewählt oder von der LP vorgegeben werden. Am
stärksten gesteuert ist die Auswahl, wenn die LP z.B. bestimmte
wissenschaftliche Artikel zur Verfügung stellt, aus denen die TN wählen. So
entfällt die Recherchetätigkeit und die TN erhalten eine fundierte
Wissensgrundlage für ihre Arbeit. [1]
Grafiken (Mind-Maps, Flow-Charts, Diagramme usw.) eignen sich für die Visualisierung eines einzelnen, in sich geschlossenen Aspekts eines Themas. Da eine Infografik wenig Platz bietet, müssen die TN das Wissen stark komprimieren und nur das Wichtigste für die Darstellung auswählen. [2] Die „Goldene Formel“ für Infografiken besagt, dass es drei Dinge für eine gute Visualisierung braucht: aufschlussreiche Daten, ein gutes Design, und die Funktion, dass die Betrachter*innen sie verstehen. [3] Somit muss die Visualisierung gut geplant sein, um die entsprechende Wirkung zu erzielen, was die TN fordert. Einfache Infografiken können mit Diagrammen in Microsoft Excel bzw. SmartArts in Microsoft Word erstellt werden, es gibt aber auch kostenlose Online-Programme für diesen Zweck (siehe empfohlene Tools).

Infografik zur Erstellung einer Infografik (CC0 ZLE Universität
Ulm via www.draw.io)
Infografiken eignen
sich unter anderem für folgende Aufgabenstellungen:- Mind-Maps zur Visualisierung von Zusammenhängen
- Darstellung von z.B. Statistiken oder Versuchsabläufen
- Mathematische Formeln
- Beschriftete Illustrationen (z.B. technische Geräte oder biologische
Vorgänge)
Audiobeiträge von unterschiedlicher Länge können den Zuhörer*innen
entweder als Vortrag oder als Interview ein Thema näherbringen. Wenn TN die
Aufgabe bekommen, einen Audiobeitrag zu erstellen, sollte das Format deshalb vorab
geklärt werden. Wenn mehrere TN-Gruppen Beiträge erstellen, können die Episoden
gesammelt zu einem Audio-Podcast werden. Die Serialität ist das
Erkennungsmerkmal eines Podcasts.
Die Erstellung von Audiobeiträgen ist technisch
unkompliziert, da die meisten Computer und Smartphones eine
Audioaufnahme-Option integriert haben. Da reine Audioaufnahmen relativ kleine
Dateien sind, können sie in der Regel problemlos über das Lernmanagementsystem
(z.B. Moodle) zur Verfügung gestellt werden. Möchte man auf die Visualisierung
doch nicht verzichten, kann beispielsweise eine PowerPoint-Präsentation
gestaltet und mit der Audioaufnahme hinterlegt werden.
Audiobeiträge eignen
sich unter anderem für folgende Aufgabenstellungen:- Ersatz eines Referats, v. a. in der Online-Lehre
- Laufende Hausübung: Reflexion über wissenschaftliche Artikel
- Projektdokumentation / Bericht der laufenden Fortschritte
- Peer-Feedback
- Elevator Pitch (eine Präsentation verpackt in 60 Sekunden, vgl. S.
6 des Methodenkoffers der JLU Gießen)
Lern- bzw. Erklärvideos können verschieden aufwändig in verschiedenen
Formaten erstellt werden. Am niederschwelligsten ist die Erstellung einer
Bildschirmaufnahme (Screencast), in der die TN beispielsweise ein Programm oder
eine Infografik erklären bzw. Inhalte vorstellen. Mithilfe von Online-Tools können die TN auch relativ einfach
Animationsvideos erstellen, die mittels Vorlagen optisch ansprechend gestaltet
werden können und sich für viele Inhalte und Themen eignen. Zuletzt gibt es die
Möglichkeit, dass sich die TN selbst filmen und als Personen im Video
auftreten, um etwas zu erklären oder darzustellen. Wenn diese Videos (genauso
wie Screencasts) nicht an einem Stück aufgenommen werden, müssen sie mit einem Videoschnitt-Tool nachbearbeitet werden. In
jedem Fall ist es notwendig, die TN darauf aufmerksam zu machen, dass vorab ein
Skript bzw. Drehbuch anzufertigen ist und erst danach gefilmt werden kann, da
das Video so kohärenter wird.
(Erklär-)Videos
eignen sich unter anderem für folgende Aufgabenstellungen:- Ersatz eines Referats, v. a. in der Online-Lehre
- Darstellung eines komplexeren Sachverhalts
- Erklärung eines Vorgangs mittels Bildschirmaufnahme
- Rollenspiele für die Nachstellung bestimmter Vorgänge