Rolle der Lehrperson
Abschnittsübersicht
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Bevor textgenerierende KI-Tools im Lehr-Lern-Kontext eingesetzt werden, ist es notwendig, dass sich die Lehrperson mit den Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie auseinandersetzt. Dazu gehört, sorgfältig auszuloten, in welchen Phasen des Lernprozesses und für welche Aufgabenstellungen der Einsatz von KI sinnvoll und didaktisch zielführend ist. Ebenso sollten sich Lehrende über passende Tools und Plattformen informieren, um eine fundierte Auswahl treffen zu können – unter der Berücksichtigung von Aspekten wie Datenschutz, Bedienfreundlichkeit und Kosten.
Damit die KI überhaupt hilfreiches und kontextgerechtes Feedback liefern kann, muss sie zunächst mit der jeweiligen Aufgabenstellung sowie den relevanten Bewertungskriterien vertraut gemacht werden. Dazu gehört es, der KI klare Anweisungen zu geben, die sowohl den Aufgabenrahmen als auch die Erwartungen an die Rückmeldung präzise beschreiben (mehr dazu auch im Use Case Use KI zur Unterrichtsvorbereitung verwenden).
Die von der KI generierten Antworten sollten jedoch nicht unkritisch übernommen werden. Ein zentraler Bestandteil des Lernprozesses besteht darin, die Rückmeldungen der KI, idealerweise gemeinsam mit den Studierenden, einer kritischen Reflexion zu unterziehen. So wird nicht nur die Qualität des automatisierten Feedbacks überprüft, sondern auch das Urteilsvermögen und die Medienkompetenz der Studierenden gestärkt.
Formatives Feedback soll niemals vollständig an die KI ausgelagert werden, sondern Raum für weitere, individuelle Betreuung und Reflexion schaffen. Winter (2024) hebt hervor, dass der Feedbackprozess nicht nur ein unidirektionaler Prozess ist, der an die KI ausgelagert werden kann, sondern, dass es für Lehrende sehr wichtig ist, zu überprüfen, welches Feedback die KI an die Lernenden übermittelt und wie dies den Lernprozess der Studierenden beeinflusst. [10]