Abschnittsübersicht

  • Grundsätzlich gibt es drei Typen der digital stories: (1) Geschichten, welche den Auftrag haben die Zuhörer*innen zu informieren oder zu unterrichten, (2) Geschichten, welche einen historischen Event aufarbeiten, und (3) Geschichten, welche eine persönliche und/oder private Erzählung wiedergeben [2] .

    Abhängig von der Lehrveranstaltung können die zu bearbeitenden Themen von der Lehrperson vorgegeben oder frei von den Lernenden gewählt werden. Dies ist verständlicherweise gebunden an den Typus der Geschichte, den man für die digital story auswählt. Vor allem die Auswahl eines Fachthemas oder eines historischen Themas verlangt von den Lernenden eine Recherche vorab, um das Thema adäquat präsentieren bzw. (nach-)erzählen zu können.

    Informative Geschichten

    Dieser Typus an Geschichte wurde/wird unter anderem als Anleitung zu diversen Themen aus Arbeitsbereichen wie Technik, Wirtschaft oder Wissenschaft verwendet. Lehrende können diese Form der digital story für die Präsentation von Informationen verwenden, wie zum Beispiel die Konstruktion einer Lochkamera oder zur Darstellung, welche Maßnahmen man gegen das Altern vornehmen kann [3] .

    Informative digital stories können laut Schuch (2020) außerdem zur Diskussion zu den präsentierten Themen anregen, Lernende dazu motivieren die Situation zu reflektieren, das Prinzip des eigenen Gedankenguts und des Stehlens von diesem zu besprechen, Quellen korrekt zu zitieren, und sich Gedanken zu machen über die Veränderung und Wiederverwendung von kulturellem Erbe [4] .

    Historische Geschichten

    Das Nacherzählen von historischen Events steht im Mittelpunkt dieses Typus und kann durch die Recherche von Medien und Artefakten angereichert werden. Historische Zeitschriften, Fotografien oder auch Reden von historischen Figuren können in die digital story eingefügt werden und diese artistisch untermalen. Die Recherche fördert die Fähigkeiten von Lernenden wissenschaftlich vorzugehen, indem sie ihre Funde organisieren und kategorisieren müssen. Lernende trainieren bei der Recherche und anschließenden Aufbereitung ihrer digital story außerdem höhergradige Denkprozesse, da sie die Informationen zusammenfassen, analysieren, evaluieren und präsentieren müssen. Daten müssen somit zu Informationen und weiters zu Wissen werden, um sinnvoll von Lernenden genutzt werden zu können [5] .

    Persönliche Geschichten

    Für Lehrende, die den Fokus auf die persönlichen Geschichten aus dem Leben der Studierenden legen wollen, stellt Lambert (2010) vier verschiedene persönliche Geschichten vor, die in der Lehre eingesetzt werden können: (1) die Geschichte über jemanden Wichtigen aus dem eigenen Leben, (2) die Geschichte über einen wichtigen Ort, (3) die Geschichte über etwas das ich tue, und (4) diverse andere Geschichten (Liebes-, Genesungs- und Entdeckungsgeschichten)[6]. Bei persönlichen Geschichten kann es öfter vorkommen, dass Lernende eine Starthilfe benötigen. Das Zusammentragen von Bildern, Videoausschnitten oder Erzählungen von Familienmitgliedern oder Freunden kann hier hilfreich sein. Robin (2008) merkt zudem an, dass persönliche Erzählungen oft emotional geladen und sowohl für den*die Regisseur*in als auch den*die Zuseher*in bedeutsam sind[7]. Als Lehrende*r ist hier darauf hinzuweisen, dass Studierende nur so viel preisgeben sollen, wie sie möchten.