Einsatzmöglichkeiten / Methoden
Abschnittsübersicht
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Das Beer Game lässt sich in der Hochschullehre auf vielfältige Weise einsetzen und repräsentiert typische Anwendungsmöglichkeiten von Simulations- und Planspielen. Besonders geeignet ist es im Kontext von Supply Chain Management, Operations Management oder Logistik, kann aber auch in allgemeinen Management- und Wirtschaftslehrveranstaltungen verwendet werden. Einsatzformen reichen von einer einmaligen Unterrichtseinheit zur Illustration des Bullwhip-Effekts bis hin zu mehrtägigen Workshops, in denen Studierende zusätzlich Strategien zur Prozessoptimierung entwickeln und evaluieren.
Methodisch kann das Beer Game wie auch andere digitale Simulationen und Planspiele sowohl als Präsenz- als auch als Online-Simulation durchgeführt werden. In kleineren Gruppen bietet es sich an, Studierende in Rollen wie Einzelhändler*innen, Großhändler*innen, Distributor*innen und Hersteller*innen schlüpfen zu lassen und den Entscheidungsprozess in jeder Runde gemeinsam zu reflektieren. In größeren Lehrveranstaltungen können mehrere parallele Spiele laufen, deren Ergebnisse anschließend im Plenum verglichen werden. Digitale Plattformen wie beergame.masystem.se oder beergame.transentis.com/de ermöglichen browserbasierte Umsetzungen ohne organisatorischen Mehraufwand. Die Methodenpalette umfasst dabei Elemente des erfahrungsorientierten Lernens, problemorientierte Szenarien, gruppendynamische Reflexionen und den Einsatz digitaler Tools zur Datenauswertung.
Studien zeigen, dass Planspiele und Simulationen den Lernprozess durch aktive Beteiligung und erfahrungsbasiertes Lernen intensivieren [1]. Sie fördern nicht nur Fachwissen, sondern auch überfachliche Kompetenzen wie Entscheidungsfähigkeit, Kooperation und Reflexion [2]. Darüber hinaus wird deutlich, dass solche Methoden besonders geeignet sind, um komplexe Systeme erlebbar zu machen und die Interdependenzen von Entscheidungen zu verdeutlichen [3].