Kursthemen

  • Soziale Medien in Lehrveranstaltungen einsetzen

    CC BY 4.0 Steirische Hochschulkonferenz
    Aktuelle Version: 21.12.2020

    Kurzbeschreibung

    Soziale Medien sind aus dem Internet nicht mehr wegzudenken. Facebook, Twitter, Instagram und Co. ermöglichen auf einfachste Art und Weise Kommunikation und Austausch über den Computer oder das Smartphone. Auf den ersten Blick dienen sie hauptsächlich der privaten Kommunikation, aber mittlerweile wird auch Wissenschaftskommunikation häufig öffentlich in sozialen Medien geführt. Diese Tools können deshalb auch in der Lehre genutzt und didaktisch sinnvoll eingebettet werden. Um den gewünschten Erfolg zu erreichen, muss dem Einsatz allerdings gute inhaltliche und methodische Planung vorangehen. 

    Allgemeine Eckdaten

    Die Bildbeschreibung zu den allgemeinen Eckdaten dieses Use Cases finden Sie in der PDF- und WORD-Version.

  • Gründe für den Einsatz

    • Lernen kann zeitlich und örtlich ungebunden stattfinden und die Teilneh-mer*innen (TN) können eigenverantwortlich und im eigenen Tempo lernen.
    • Soziale Medien fördern die Kommunikation und verstärken den Zusammen-halt innerhalb der Gruppe, sofern sich alle Lernenden beteiligen (können).[1]
    • Soziale Plattformen fungieren als Bindeglieder zwischen formellem und informellem Lernen. Dementsprechend eignen sie sich für die didaktische Nutzung im Rahmen von Lehrveranstaltungen sowie für selbstregulierte Lern- und Arbeitsprozesse unter den TN.[2]
    • Soziale Medien ermöglichen den Austausch mit Expert*innen außerhalb der eigenen Lehrveranstaltung, sei es im aktiven Gespräch oder durch das Stöbern in bereits geposteten Beiträgen.
    • TN erwerben durch die vertiefte (und ggf. öffentlichkeitswirksame) Auseinandersetzung und das Lernen eines professionellen Umgangs mit sozialen Medien wichtige Medienkompetenzen, die ihnen im späteren Berufsleben dienlich sein können.

  • Technische Infrastruktur / Empfehlungen

    Für die Verwendung von Social-Media-Tools benötigen die LP und die TN jeweils ein internetfähiges Endgerät (Smartphone, Tablet, Laptop etc.). Vonseiten der Hochschule ist ebenfalls eine entsprechende Infrastruktur notwendig (WLAN, Steckdosen), um den reibungslosen Ablauf beim Einsatz in der Präsenzlehre zu gewährleisten.

  • Rolle der Lehrperson

    Die Lehrperson (LP) ist während der Arbeitsphasen nicht nur inhaltlicher, sondern auch Social-Media-Coach.[3] Sie leitet den Lernprozess an, moderiert ihn und steht für Fragen zu den Tools zur Verfügung. Gerade beim erstmaligen Einsatz kann die Anwendung ungewohnt für die TN sein, da sie Social Media ausschließlich aus der privaten Anwendung kennen, weshalb die LP unter Einsatz von E-Moderations-Kompetenzen die TN motivieren und anleiten sollte (siehe UC „E-Moderation“). Damit geht einher, das eventuelle Aufkommen von Hate Speech oder Teilen von Fake News zu beobachten und ggf. einzuschreiten.

  • Einsatzmöglichkeiten / Methoden

    Soziale Medien sind Online-Kommunikationstools, die es Benutzer*innen erlauben, eigene Informationen zu teilen und online miteinander zu interagieren.[4] Aktuell gehören Facebook, Twitter, Instagram, Youtube und Tik Tok zu den größten Plattformen. Dementsprechend erlaubt der Einsatz von Social-Media-Tools in der Lehre den TN einerseits, eigene Beiträge zu erstellen und zu teilen und andererseits, die Beiträge ihrer Kolleg*innen zu kommentieren.[5] Diese Aktivität und Interaktivität ermöglicht selbst in reinen Online-Situationen regen Austausch und Diskussionen. Wichtig ist jedoch, dass die Ergebnisse sinnvoll in die weitere Arbeit einfließen und nicht nur der Bespaßung oder Selbstdarstellung dienen.

    Damit die Kommunikation und Zusammenarbeit entsprechend produktiv verlaufen kann, ist das Kennenlernen des Tools und der TN untereinander unumgänglich.[6] Social-Media-Tools verfügen meist über digitale Profile, wo die TN ihren Namen, ein Profilbild von sich und ggf. weitere Informationen hinterlegen können. Neben dem Auftrag an die TN, ihr Profil einzurichten (Nicknamen und Fotos, die kein Gesicht zeigen, sind natürlich erlaubt), empfiehlt sich die Durchführung einer digitalen Vorstellungsrunde zur Aufwärmung für die TN (siehe UC „Vorstellungsrunde“) sowie die Thematisierung vom Umgang mit dem jeweiligen Tool (inkl. datenschutzrechtlicher Aspekte) und der Bildung von kritischer Medienkompetenz hinsichtlich öffentlicher Kommunikation, Schutz der Privatsphäre im Internet, Umgang mit Hate Speech, Trollen oder Fake News etc.

    Soziale Medien als Kommunikationsmedium

    Bei Gruppenarbeiten stellt sich auf Seiten der TN gleich zu Beginn die Frage des Kommunikationsmediums. In einem lerner*innenzentrierten Setting, bei dem die TN neben den Lerninhalten auch das Lernsetting individuell wählen, können sie demnach soziale Medien als digitale Kommunikationsplattform verwenden. Diese Tools können etwa für das Austauschen von Lernmaterialien, das Dokumentieren von Gruppenarbeitsfortschritten, oder das Organisieren und Abhalten von Besprechungsterminen herangezogen werden.[7] Im Gegensatz zur Nutzung eines Lernmanagementsystems werden die TN bei der Nutzung der ihnen bekannten Social-Media-Plattformen da abgeholt, wo sie sind und sie halten sich in einer gewohnten Online-Umgebung auf.

    Bei der Organisation von Arbeitsgruppen sollte darauf geachtet werden, ob die Plattform das Erstellen einer geschlossenen Gruppe erlaubt. Damit wird sichergestellt, dass externen Personen kein Zugriff auf gruppeninterne Daten ermöglicht wird. Beim Austausch von Dateien muss weiters darauf geachtet werden, dass das gewählte Medium dieses auch unterstützt. Für das Organisieren und Kollaborieren in Arbeitsgruppen bietet sich beispielsweise Facebook an, da in Gruppen, die man für externe User*innen sperren kann, sämtliche Dateien mit den Gruppenmitgliedern ausgetauscht werden können, Umfragen zur Terminabstimmung gemacht werden können und innerhalb der Gruppe miteinander gechattet oder über Facebook Messenger videotelefoniert werden kann. Sollen zusätzlich Inhalte (wie z.B. Folien) geteilt werden oder gemeinsam an einem Whiteboard gearbeitet werden, bietet sich für diese Absprachen innerhalb der Gruppe möglicherweise die Verwendung eines eigenen Videokonferenztools mit den gewünschten Features an.

    Soziale Medien zur Unterstützung des Wissensmanagements

    Die Arbeit mit sozialen Medien kann das Wissensmanagement von Lernprozessen zu großen Teilen unterstützen. Dazu gehören Finden, Organisieren, Verfügbarmachen und Präsentieren von Wissen. Diese Prozesse können die TN bestenfalls selbstgesteuert über soziale Medien durchführen.[8] Dies kann, wie oben erwähnt, in Kleingruppen geschehen, soziale Medien können aber auch für das Wissensmanagement einer ganzen LV-Gruppe eingesetzt werden. Dabei dient die Social-Media-Plattform gleichzeitig als Speichermedium und der Verfügbarmachung von lehrveranstaltungsrelevanten Materialien. Die TN können direkt auf der Plattform darauf zugreifen, Fragen stellen, eigene Unterlagen hinzufügen und sich mit anderen TN direkt austauschen.

    Durch die Verwendung von Hashtags und Verlinkungen können wiki-ähnliche Verbindungen und Netzwerke hergestellt werden. Dabei können zudem Seiten und Materialien einbezogen werden, die außerhalb des Rahmens der Lehrveranstaltung veröffentlicht wurden, beispielsweise Postings von Expert*innen aus dem Feld (siehe unten). Wenn eine LP und die TN einen eigenen Hashtag für die LV benützen, können unter diesem interessante und aktuelle Inhalte geteilt und so für die gesamte Gruppe per Klick auffindbar gemacht werden. Zusätzlich können Plattformen wie Wakelet zum Einsatz kommen, um Inhalte über verschiedene soziale Medien hinweg für alle übersichtlich zu speichern und zu organisieren. Social-Media-Plattformen sind dabei von nahezu jedem Endgerät aus komfortabel benutzbar, da sie für kleine Bildschirme von Smartphones ausgerichtet sind.

    Soziale Medien als Raum für Projektpräsentationen und Expert*innen

    Soziale Medien ermöglichen das breite Teilen von Projektergebnissen bzw. die öffentliche Projektpräsentation. Das eignet sich vor allem für Projekte, die für eine breitere Zielgruppe oder für die Gesamtgesellschaft relevant sind. Dazu gehören zum Beispiel Inhalte aus der Medizin, der Klimaforschung oder den Kulturwissenschaften. Auf Social-Media-Plattformen, wie beispielsweise Instagram, können Projektergebnisse kostengünstig öffentlichkeitswirksam aufbereitet werden (siehe Anwendungsbeispiel). Außerdem ermöglichen die Plattformen die Vernetzung mit anderen Personen, die in gleichen oder ähnlichen Bereichen arbeiten, und fördern so den Austausch über die Lehrveranstaltung hinaus. Mittlerweile wird aktueller Wissenschaftsdiskurs häufig über soziale Medien geteilt, viele Personen aus der Wissenschaft und Forschung sind beispielsweise sehr aktiv auf Twitter. Das ermöglicht ein niederschwelliges In-Kontakt-Treten oder einfaches Mitlesen und Weiterverbreiten (Teilen) der Beiträge.


  • Zeitlicher Aufwand

    Der zeitliche Aufwand für Lehre mit sozialen Medien kann sehr flexibel bestimmt werden. Social-Media-Tools können für einzelne Einheiten oder für das ganze Semester verwendet werden, beispielsweise, um auch in Phasen der reinen Online-Lehre Kontakt halten zu können. In jedem Fall sollte die LP vorab planen, welchen Zweck sie verfolgt und welches Tool sie dafür auswählt und dieses Tool dann entsprechend testen bzw. sich damit vertraut machen.

  • Tipps zur Umsetzung

    • Vor dem Einsatz muss geklärt werden, ob die Hochschule die Verwendung von sozialen Medien datenschutzrechtlich erlaubt und unter welchen Bedingungen eine Nutzung legitim ist.
    • Stellen Sie ebenso sicher, dass die benötigten technischen Geräte vorhanden sind, bzw. bitten Sie die TN um Mitnahme der eigenen Geräte (Bring your own device).[9] Bedenken Sie, dass manche TN eventuell Leihgeräte benötigen.
    • Machen Sie sich selbst mit dem gewählten Tool vertraut. Bei Fragen sind Sie die Ansprechperson der TN und sollten Hilfestellungen leisten können.
    • Soziale Medien machen die Lehre nicht per se besser. Eine didaktisch sinnvolle Einbettung und eine Vertrautheit mit den verwendeten Tools sind Voraussetzungen für das Gelingen, gepaart mit ausgeprägter Medienkompetenz.[10]
    • Die TN müssen für den Einsatz von sozialen Medien im Hochschulkontext sensibilisiert werden. Im Gegensatz zu den privaten Gewohnheiten der TN ist hier insbesondere ein kritischer Umgang gepaart mit Sensibilisierung für Fake News und Hass im Netz erwünscht.

  • Vorteile / Herausforderungen

    • Beim Einsatz von sozialen Medien zum Bearbeiten von Arbeitsaufträgen gibt es keine „Gatekeeper“, alle haben den gleichberechtigten und sofortigen Zugang zu den benötigten Dokumenten und Inhalten.[11]
    • Soziale Medien erlauben eine einfache hypertextuelle Vernetzung, weshalb externe Webseiten oder Medien auf der jeweiligen Plattform verlinkt werden können. Auf diese Weise können fundierte Wissensorganisationen erschaffen werden.[12]
    • Nicht alle TN sind in sozialen Medien angemeldet oder haben entsprechende technische Geräte zur Verfügung, diese können von Social-Media-Methoden ausgeschlossen sein. Hier kann es helfen, wenn die Aktivitäten bei Bedarf paarweise bzw. in kleinen Gruppen durchgeführt werden können.
    • Beim Einsatz von digitalen Tools besteht immer die Gefahr, dass sich die TN auf das Tool selbst und dessen Möglichkeiten fokussieren, während das Lernziel in den Hintergrund gerät.[13]
    • Viele soziale Medien stehen immer wieder unter der Kritik, persönliche Daten zu missbrauchen, weshalb LP und TN keinesfalls zur Verwendung verpflichtet werden können.

  • Einfluss auf Lernerfolg

    Wenn Social-Media-Plattformen entsprechend in pädagogische Settings eingebettet werden, können sie kollaboratives Lernen unterstützen.[14] Studien zeigen, dass soziale Medien als Hilfsmaterial für E-Learning eingesetzt werden können.[15]

  • Einfluss auf Motivation

    Durch Soziale Medien kann die Lehre an die Lebenswelt der TN anknüpfen. Social-Media-Plattformen können genützt werden, um die Motivation der TN, sich mit Social Media auseinanderzusetzen mit ihrer Lernmotivation zu verknüpfen.[16] Soziale Medien erlauben individualisiertes, forschendes, kollaboratives und produktorientiertes Lernen, was positive Effekte auf motivationaler und sozialer Ebene haben kann.[17]

  • Rechtliche Aspekte

    Mit diesem Absatz möchten wir Sie für rechtliche Aspekte beim Einsatz von digitalen Technologien in Unterricht und Lehre sensibilisieren. Gesetzliche Bestimmungen sind jedenfalls einzuhalten. Für diesen Use Case sind insbesondere folgende Rechtsthematiken relevant:

    • Urheberrecht (bei der Verwendung von Bildern und Fotos)
    • Nutzungsbedingungen der verwendeten Tools
    • Datenschutzgrundverordnung (inkl. Datensicherheit) (Die DSGVO wird von vielen Social-Media-Plattformen nicht entsprechend eingehalten, persönliche Daten liegen auf US-Servern und werden u.a. für Marketing-Zwecke genutzt.)
    • Prüfungsordnung

    Bitte wenden Sie sich bei weiteren Fragen an die zuständige/n Abteilung/en Ihrer Institution.


  • Mögliche Tools für Umsetzung

    Social-Media-Plattformen

    Soziale Netzwerke, Social-Media-Plattformen oder Social-Media-Tools erlauben den TN das Teilen eigener Beiträge und die Interaktion mit anderen. Dafür benötigen alle ein (kostenloses) Benutzer*innenkonto. Je nach Plattform lassen sich verschiedene Medientypen teilen, wobei aktuell immer mehr Plattformen ihre Funktionen erweitern und nun nahezu überall Texte, Bilder und Videos auf einem öffentlichen Profil oder über Privatnachrichten geteilt werden können. Die meisten sozialen Netzwerke sind auf die Nutzung per App am Smartphone ausgerichtet, manche schränken den Funktionsumfang im Computerbrowser sogar ein. Bei der Nutzung ist zu bedenken, dass einige Plattformen immer wieder aufgrund von Datenschutzbedenken in der Kritik stehen.[18]

    • Facebook – Das derzeit wohl bekannteste soziale Netzwerk verfügt neben Privatprofilen über die Option, Seiten, Veranstaltungen und Gruppen anzulegen, um Orte für verschiedenste Interessensgebiete zu schaffen. Gruppen erlauben außerdem die Kommunikation von mehreren Benutzer*innen in einem geschlossenen Raum. Firmensitz USA.
    • Instagram – Als Ableger des Facebook-Konzerns fokussiert Instagram größtenteils auf das Teilen von Bildern und kurzen Videos, die kommentiert werden können. Reine Textbeiträge am öffentlichen Profil sind nicht möglich. Gruppenchats können eingerichtet werden, doch sie sind nicht so übersichtlich wie Gruppen auf Facebook. Firmensitz USA.
    • Twitter – Twitter dient primär dem Teilen von kurzen Texten („Tweets“) mit höchstens 280 Zeichen, erlaubt aber ebenso das Teilen von Bildern und Videos in der Timeline. Auch hier sind Gruppenchats ähnlich wie auf Instagram möglich, Interaktion kann zudem durch die Antwort auf öffentliche Tweets entstehen. Firmensitz USA.
    • YouTube – Die bekannteste Videoplattform dient vorrangig den Teilen von Videos, im sogenannten „Community Tab“ können Nutzer*innen mittlerweile aber auch Texte und Bilder teilen. Videos können kommentiert werden, doch Gruppeninteraktion ist nur äußerst eingeschränkt möglich. Firmensitz USA.
    • Tik Tok – Die jüngste unter den großen Social-Media-Plattformen erlaubt in einem ähnlichen Design wie Instagram das Teilen von kurzen Videos, die mit Text angereichert werden können. Durch die Möglichkeit eines sogenannten Duetts können Videoantworten aufgenommen werden, was ein hohes Maß an Interaktion mit sich bringt. Gruppenfunktionen sind derzeit noch nicht unterstützt. Firmensitz China.

    Videokonferenztools

    Zum Abhalten von Online-Vorträgen mit anschließenden oder gleichzeitigen Chat-Room-Diskussionen oder zu kollaborativen Zwecken in Projektarbeiten lassen sich Videokonferenztools empfehlen. In Anbetracht der Fülle des Angebots webbasierter Tools sollte man vorab unter anderem folgende Fragen klären: Wie viele TN können an der Konferenz teilnehmen? Bietet das Tool nur zeitlich begrenzte Konferenzen an? Ist die Bildschirmfreigabe nötig? 

    Da mehrere LMS bereits Videokonferenz-Plug-Ins implementieren, ist es ratsam, sich vorab an der IT-Abteilung der Hochschule zu informieren, welche Tools seitens der Hochschule unterstützt und verwendet werden.

    • Microsoft TeamsFreemium (kostenlose Version mit eingeschränktem Zugang verfügbar), Benutzer*innenkonto erforderlich, Chat und Audio-/Videoanrufe möglich, Verwendung in Kombination mit Office365 möglich (gemeinsames Arbeiten), Einbindung anderer Apps möglich (z.B. Adobe, Evernote, Trello)
    • Adobe Connect – Eine für Moderator*innen (in diesem Falle die LP), kostenpflichtige Software mit ähnlichen Funktionalitäten wie Microsoft Teams.
    • WebexFreemium, Benutzer*innenkonto erforderlich, kostenlose Basis-Funktionen, von Hochschulen häufig lizensiert für vollumfängliche Funktionen
    • Skype – kostenlos, Software-Download und Benutzer*innenkonto erforderlich, vorwiegend für Videoanrufe genutzt, unterstützt auch schriftliche Chats. Aktuell gibt es jedoch an manchen Hochschulen Bedenken, Skype aus datenschutzrechtlichen Gründen einzusetzen. Bitte erkundigen Sie sich zu Alternativen bei den zuständigen Servicestellen Ihrer Hochschule.
    • BigBlueButton ist ein Open-Source-Webkonferenzsystem, das bereits an mehreren Hochschulen für die Online-Lehre eingesetzt wird. Neben den Möglichkeiten des Screen-Sharings und erweiterten kollaborativ-unterstützenden Funktionen, wie Whiteboards, punktet BigBlueButton mit einem Moodle-Plugin. Kontaktieren Sie für diese Funktion die zuständige IT-Abteilung Ihrer Hochschule.
    • Skype for Business – (sofern an der Hochschule in Verwendung; auslaufendes Vorgängermodell von Microsoft Teams) Benutzer*innenkonto erforderlich, Chat und Audio-/Videoanrufe möglich, zusätzliche Optionen wie Umfrage, Whiteboard, Annotation von Folien
    • Jitsi – Open Source, online, kein Benutzer*innenkonto notwendig, Videokonferenztool, einer Konferenz wird per Link beigetreten, unterstützt auch schriftliche Chats.

  • Anwendungsbeispiel

    In einer Lehrveranstaltung der Systemwissenschaften werden lokale Auswirkungen des Klimawandels gemeinsam mit möglichen Bottom-Up- und Top-Down-Strategien zur Milderung der Auswirkungen thematisiert. Die TN erarbeiten dabei in Gruppenarbeiten Karten, die Regionen mit besonders großer Gefahr für Schäden anzeigen, und entwickeln Zukunftsszenarien und Strategien. Da die Ergebnisse der Projektarbeiten von Interesse für die gesamte Region und deren Einwohner*innen sind, entscheiden die LP und die TN gemeinsam, dass sie die visualisierten Ergebnisse auf einer Instagram-Seite aufbereiten und zugänglich machen wollen. Die Karten und Szenarien werden als Infografiken gestaltet und wöchentlich gemeinsam mit einem für Laien verständlichen Kurzbericht auf der eigens eingerichteten Instagramseite geteilt. Dabei wird auf die Nutzung passender Hashtags geachtet, über die andere User*innen die Postings finden können. Bei der Erstellung der Grafiken achten die LP und TN darauf, kein urheberrechtlich geschütztes Material von Dritten zu teilen. Sobald die Seite über erste Inhalte verfügt, wird sie auf Bitte der LV-Leitung über Kanäle der Universität und private Social-Media-Accounts beworben, die TN teilen die Seite wenn sie möchten zusätzlich über ihre Privatprofile.

  • Weiterführende Literatur und Beispiele


  • Quellen

    [1] Vgl. Gundermann, Angelika, Klante, Sonja. Social Media Tools in der Weiterbildung? Vor- und Nachteile. EULE/wb-web. CC BY SA 3.0 DE Klante/Gundermann.

    [2] Vgl. Krause, Michael (2020). Soziale Lernplattformen für Hochschulen. Kooperation, Privatheit und Forschungspotenziale am Beispiel von Campus.UP. In heiEDUCATION Journal 5: Soziale Medien in Bildung und Fremdsprachendidaktik.

    [3] Vgl. Klante, Sonja. Social Media Tool: Wann einsetzen? EULE/wb-web. CC BY SA 3.0 DE Klante.

    [4] Vgl. Social Media in the Classroom: Opportunities, Challenges & Recommendations. University of Washington.

    [5] Vgl. Klante, Sonja. Social Media Tool: Wann einsetzen? EULE/wb-web. CC BY SA 3.0 DE Klante.

    [6] Ebda.

    [7] Vgl. Edinger, Eva-Christina. Wie können soziale Medien das kollaborative Arbeiten in Gruppen fördern? Interview. wb-web.

    [8] Vgl. Wampfler, Philippe (2013). Grundzüge einer Social-Media-Didaktik. Medienimpulse 51(3), 2013. S. 4. CC-BY-NC-ND 3.0 AT.

    [9] Vgl. Klante, Sonja. So setzen Sie Social Media erfolgreich ein. EULE/wb-web. CC BY SA 3.0 DE.

    [10] Vgl. Edinger, Eva-Christina. Wie können soziale Medien das kollaborative Arbeiten in Gruppen fördern? Interview. wb-web.

    [11] Ebda.

    [12] Vgl. Beißwenger, Michael, & Knopp, Michael (Hg.) (2019). Soziale Medien in Schule und Hochschule. Zur Einführung. In Soziale Medien in Schule und Hochschule: Linguistische, sprach- und mediendidaktische Perspektiven (Forum Angewandte Linguistik Bd. 63).

    [13] Vgl. Gundermann, Angelika, Klante, Sonja. Social Media Tools in der Weiterbildung? Vor- und Nachteile. EULE/wb-web. CC BY SA 3.0 DE Klante/Gundermann

    [14] Vgl. Tay, Elaine, & Allen, Matthew. (2011). Designing social media into university learning: technology of collaboration or collaboration for technology?, Educational Media International, 48:3, 151-163, DOI: 10.1080/09523987.2011.607319.

    [15] Vgl. Rosli, Mohd Shafie; Saleh, Nor Shela; Aris, Baharuddin; Ahmad, Maizah Hura; Sejzi, Abbas Abjoli; Shamsudin, Nur Amalina (2016). E-Learning and Social Media Motivation Factor Model. International Education Studies, v9 n1 p20-30 2016. https://eric.ed.gov/?id=EJ1086658.

    [16] Vgl. Tay, Elaine, & Allen, Matthew. (2011).

    [17] Vgl. Van Dijk, Ziko. Wikis im Unterricht reflektieren und bearbeiten. In: Beißwenger, M., & Knopp, M. (Eds.). Soziale Medien in Schule und Hochschule: Linguistische, sprach- und mediendidaktische Perspektiven. Berlin: Peter Lang. CC BY-SA 4.0. S. 68.

    [18] Vgl. Hauck, Mirjam (2020). Datenschutz-Urteil des EuGH. Interview mit Max Schrems. Süddeutsche Zeitung, 16. Juli 2020.