Einsatzmöglichkeiten / Methoden
Abschnittsübersicht
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In Folge werden einige Einsatzmöglichkeiten hybrider Lehre beispielhaft beschrieben:
Hybride Streaming-Vorlesung [8]
Hybride Streaming-Vorlesungen ermöglichen es Studierenden, in Präsenz (vor Ort) oder mittels Videokonferenzsystem an einer Vorlesung teilzunehmen. Im Beispielfall befindet sich auch die Lehrperson an der Hochschule. Die Lehrperson streamt die Lehrveranstaltung und übermittelt den dislozierten Teilnehmenden Bild und Ton mittels Videokonferenztool. Dafür greift sie auf die im Hörsaal vorhandene Webcam aber auch die Bildschirmfreigabe und gegebenenfalls auf Visualizer wie eine Dokumentenkamera zurück. Das mit den online zugeschalteten Studierenden per Bildschirmfreigabe geteilte Bild kann auch im Hörsaal mittels Beamer sichtbar gemacht werden. Die Studierenden vor Ort loggen sich auch in die Videokonferenz ein und können, so wie die dislozierten Studierenden, ihre Fragen schriftlich im Chat der Videokonferenz stellen. Diese Vorgehensweise muss den Studierenden natürlich vorab erklärt werden. Die Lehrperson bzw. eine Person, die sie in der Lehre unterstützt, liest die Fragen vor und beantwortet sie für alle Studierenden. Alternativ können die Studierenden vor Ort (und nach Gruppengröße auch die online zugeschalteten Teilnehmer*innen) Fragen mündlich stellen, die bei Bedarf von der Lehrperson vor der Beantwortung wiederholt werden. Die Lehrperson hat eine interaktive Präsentation vorbereitet, die Präsentationsseiten mit Fragen enthält, die die Studierenden digital beantworten können – auch so können alle Studierenden partizipieren. Diese Lehrveranstaltung bietet den Teilnehmenden ein hohes Maß an Flexibilität und unterstützt Inklusion, während auch Wünsche nach sozialer Interaktion berücksichtigt werden können.
Hybrider Gastvortrag [15]
Hybride Gastvorträge ermöglichen die Zuschaltung externer Expert*innen aus der Wirtschaft oder von anderen (sich im Ausland befindlichen) Hochschulen, wobei der Aufwand und die Kosten für die Anreise minimiert werden, und die Terminfindung erleichtert wird. So eröffnen sich neue Einblicke und Vernetzungsmöglichkeiten für Studierende, aber auch für Lehrpersonen. Der*Die Vortragende wird dabei über ein Videokonferenzsystem zugeschaltet – es macht Sinn, wenn Koordination und Moderation der Veranstaltung von der Lehrperson übernommen werden. Der Gastvortrag kann gegebenenfalls aufgezeichnet und den Studierenden zur Verfügung gestellt werden. Auch Studierende, die nicht vor Ort sein können, können an dem Gastvortrag teilnehmen. Die persönliche Kontaktaufnahme der Studierenden mit dem*der Expertin nach dem Gastvortrag kann in diesem Fall natürlich nicht vor Ort stattfinden, dafür könnte aber ein virtueller Raum zur Verfügung gestellt werden.
Das HyFlex-Modell [18]
Unter dem multimodalen HyFlex-Modell verbirgt sich ein Unterrichtskonzept, das das Blended Synchronous Learning (also die in unserem Use Case beschriebene hybride Lehre von synchroner Lehre in Präsenz vor Ort mit gleichzeitiger synchroner Lehre via Videostream) zusätzlich mit Selbststudium, also asynchronem Lernen mischt. Die drei Lehrformen werden dabei als gleichwertig angesehen und soll zu denselben Lernergebnissen führen. Im Hyflex-Modell dient die asynchrone Phase also nicht der Vor- oder Nachbereitung der synchronen Phasen, sondern ersetzt diese. Dies führt zu erhöhter Flexibilität für Studierende, die auf diese Art und Weise mehr Kontrolle über ihre Lernprozesse übernehmen.