Kursthemen

  • Eine Vorstellungsrunde mit digitalen Tools gestalten

    CC BY 4.0 Steirische Hochschulkonferenz
    Aktuelle Version: 06.03.2020

    Kurzbeschreibung

    Sollen Personen in einer (Lehr-)Veranstaltung zusammenarbeiten, ist eine positive Arbeitsatmosphäre wichtig. Ziel einer Vorstellungsrunde ist es, dass Lehrperson (LP) und Teilnehmer*innen (TN) einander kennen lernen, um eine Basis für eine gute Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Eine Vorstellungsrunde mit digitalen Hilfsmitteln bietet den Vorteil, dass sich die TN von Beginn an mit relevanten digitalen Tools vertraut machen können und Ergebnisse mitunter gleich digital dokumentiert sind. Zusätzlich kann die LP Informationen erheben, die für die Lehrveranstaltung und die weitere Lehrplanung relevant sind (z.B. Vorkenntnisse / Erwartungshaltungen der TN). 

    Allgemeine Eckdaten

    Die Bildbeschreibung zu den allgemeinen Eckdaten dieses Use Cases finden Sie in der PDF- und WORD-Version.

  • Einsatzmöglichkeiten / Methoden

    In einer Gruppe, in der Inhalte diskursiv und kollaborativ erarbeitet werden sollen, ist eine gute Arbeitsatmosphäre unerlässlich. Eine Vorstellungsrunde kann die Basis für ein positives Klima schaffen, indem Anonymität abgebaut und Beziehungen aufgebaut werden. Das regt zur Mitarbeit und Zusammenarbeit an. Die Durchführung einer Vorstellungsrunde bietet sich in der ersten Einheit einer Lehrveranstaltung an. Alternativ kann eine Vorstellungsrunde auch online vorab erfolgen, was insbesondere bei Blockveranstaltungen sinnvoll sein kann.

    Es gibt unterschiedliche Methoden, eine Vorstellungsrunde durchzuführen. Die folgenden drei stellen lediglich eine Auswahl dar. Weitere Methoden finden sich im Internet, zum Beispiel hier und hier.

    Vorstellung mit Leitfragen

    Eine schriftliche Vorstellungsrunde mit Leitfragen bietet sich an, wenn Sie bestimmte Informationen über die TN erheben wollen. Bereiten Sie 3-4 kurze Leitfragen für die TN vor. Die Leitfragen sollten sowohl auf die TN selbst als auch auf die von Ihnen gewünschten Informationen abzielen (z.B. Was ist Ihre Studienrichtung? Welche Erfahrungen haben Sie mit X bereits gesammelt?). Für diese Variante eignen sich virtuelle Pinnwände wie Padlet oder die Lernmanagementsysteme (LMS) Moodle (Aktivität „Forum“) bzw. itslearning (Aktivität „Diskussion“). Stellen Sie die Leitfragen und weisen Sie die TN an, diese kurz zu beantworten (geben Sie eine Wort-/Zeilenanzahl vor oder erlauben Sie Stichworte als Antworten).

    Das kann vorab online (asynchron) oder direkt in der Präsenzeinheit („live“/synchron) geschehen. Sie können zusätzlich den Auftrag geben, dass TN auf Beiträge anderer antworten sollen, um den Austausch in der Gruppe zu fördern. Der Vorteil einer digital unterstützten schriftlichen Variante liegt in beiden Fällen darin, dass Sie sich im Gegensatz zur mündlichen Vorstellung keine Notizen zu machen brauchen. Die Beiträge der TN werden im Tool bzw. im LMS gespeichert und können jederzeit nachgelesen werden.

    In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, vorab die schriftliche Variante online durchzuführen und in der darauffolgenden Präsenzeinheit darauf Bezug zu nehmen oder in Form einer mündlichen Vorstellung zu wiederholen. Dadurch wird der Kennenlernprozess vertieft.

    Vorstellung mit einer Unwahrheit (Flunkern Sie mal!)

    Diese Methode ist eine Variante der Vorstellung mit Leitfragen und lässt sich ebenfalls mit Moodle (Aktivität „Forum“) bzw. itslearning (Aktivität „Diskussion“) oder Padlet in der Präsenzlehre bzw. online durchführen. Geben Sie den TN den Auftrag, sich anhand von 3-4 Aussagen zur eigenen Person in einem kurzen Beitrag über das gewählte Tool vorzustellen, und eine kleine Flunkerei bzw. Unwahrheit darin zu verpacken. [1] Lassen Sie die TN anschließend in kleinen Gruppen im Gespräch herausfinden, worin die Unwahrheit der Kurzvorstellungen ihrer Gruppenmitglieder besteht. Im Anschluss bietet es sich an, eine kurze mündliche Auflösungsrunde durchzuführen (Meine Name ist … ich bin … ich bin nicht …). Alternativ können Sie einzelne Beiträge herausgreifen, ihre Vermutungen mitteilen und durch die TN auflösen lassen. Wenn Sie im Zuge der Vorstellungsrunde bestimmte Informationen (z.B. Vorkenntnisse) erheben wollen, geben Sie vor, dass die Unwahrheit nicht dort eingebaut werden darf.

    Gruppenvorstellung im „Pecha Kucha“-Stil

    Diese kurz gehaltene Vorstellungsrunde hat den Vorteil, dass sie die Sprechzeit der TN auf 20 Sekunden beschränkt, und somit wenig Zeit in Anspruch nimmt. Sie erfolgt mithilfe der Vortragstechnik Pecha Kucha (aus dem Japanischen mit „Stimmengewirr“ übersetzbar). Die Vortragstechnik zeichnet sich dadurch aus, dass Bilder für jeweils zwanzig Sekunden projiziert werden und dazu gesprochen wird. In der Regel wird eine Anzeigedauer von 20 Sekunden pro Folie eingestellt (mehr zu Pecha Kucha, siehe hier).

    Eine Gruppenvorstellung im „Pecha-Kucha“-Stil bedeutet nichts anderes, als das Format in abgeänderter Form (d.h. eine Folie pro TN) für eine kurze und zeitlich begrenzte Vorstellungsrunde zu nutzen. Die Dauer der Gruppenvorstellung ist somit: Anzahl der Personen (Folien) x 20 Sekunden. Es gibt Vorlagen für Foliensätze, die mit Präsentationssoftware-Programmen wie PowerPoint oder Google Slides bearbeitet werden können, die bereits die benötigten Einstellungen haben (automatisches Folienweiterspringen nach 20 Sekunden), z.B. auf dem Blog von Alexander Sperl. Damit dauert die Adaption nur wenige Minuten. Fügen Sie auf jeder Folie den Namen eines*einer TN ein; nutzen Sie die erste Folie für Ihren Namen. Wenn sie möchten, können Sie die Folien zur Verschönerung mit frei verwendbaren Bildern (z.B. von Pixabay oder Pexels) hinterlegen. Erklären Sie bei der Durchführung die Präsentationsmethode und zeigen Sie sie vor, indem Sie sich zu Ihrer Folie in 20 Sekunden vorstellen. Erlauben Sie den TN anschließend 2-3 Minuten Vorbereitungszeit. Die Vorstellungsrunde lässt sich sitzend durchführen.